Kann trotzdem nicht die Veronika Ferres Filmographie relativieren …


Kontinuierlich (ein-/zweimal im Monat) machen wir einen Filmeabend -mit drei/vier Freunden treffen wir uns also bei jemandem (meistens der mit der dicksten Glotze) und schauen uns alles an, was gerade so interessant erscheint (kürzlich z.B. „The Man From Earth“). Dabei bringt immer einer einen Film mit und die anderen sind auf Gedeih und Verderb dessen ausgeliefert. Letztens also kam einer an und brachten „Dragon Ball – The Magic Begins“ mit. Wer sich ein wenig mit Animekrams auskennt wird eventuell wissen, dass es dazu ursprünglich einen Comicband („Dragon Ball“) gab, welcher später auch als Serie im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Zumindest war die Serie „Dragonball Z“ zu meiner Zeit relativ erfolgreich und wurde auch damals allabendlich konsumiert.

Ruhigen Gewissens konnte man sich also schonmal auf ein nettes Animefilmchen vorbereiten -kommt man ja eher selten dazu sich soetwas reinzuziehen. Bier und Chips zurechtgerückt und in unmittelbarer Greifweite positioniert(ohne sich zu sehr bewegen zu müssen) und zurückgelehnt … Doch moment, nachdem der Vorspann zuende lief, kam …


(Link zu google Video)

… ja genau das. Originaltitel: „新七龍珠 神龍的傳說, Xīn qī lóng zhū Shén lóng de chuán shuō / Ursprungsland: Taiwan.

Der Film hat zwar Dragonball im Namen, aber irgendwie enden hier die Vermarktungsrechte auch schon wieder. Denn die Charaktere heissen nicht Son Goku oder Bulma, sondern tragen einfallsreiche Namen wie Monkey Boy oder auch King Horn (siehe: blauer Typ, oben im Bild). Aber es ist definitiv „Dragon Ball“. Es gibt diese sieben Magischen Kugeln (heissen hier jedoch aus unerfindlichen Gründen „Dragon Pearls“), die zusammengesammelt einen Drachen hervorrufen, welcher wiederrum, dem Finder der „Dragon Pearls“, einen Wunsch erfüllt. Es gibt den Magischen Stab, die fliegende Wolke und ausreichend Kämpfe gibt es auch. Muten Roshi (hier: Turtle Man ) auf der Insel ist ebenso vorhanden, wie der Drache (Shenglong hieß der im Original, glaub ich…). Also dar Inhalt stimmt soweit, ebenso wie das Setting.

Der Film ist dabei jedoch schlimmste Trash-Ware. Die Synchro klingt bescheuert, bei den Kampfszenen kann man kaum von einer gelungener Choreographie sprechen bzw. überhaupt von Choreographie (Detlef D! Soost würde sich im Grabe umdrehen, sofern er tot wäre !) und die SFX, sind weder speziell noch besonders effektreich (Zumindest leistet die Nebelmaschine gute Arbeit). Summa summarum ist der Film EIGENTLICH totale Grütze und sollte EIGENTLICH von niemandem gesehen werden (IMDB Wertung 3,7/10 // 2,irgendwas Amazon Sterne). Und trotzdem hat er bestens amüsiert. (Tjaja, der Mensch, das irrationale Wesen…) Dieses Review zum Film beschreibt die Lage, nach dem Abspann, ganz gut: „Unsere blöden Gesichter, die wir bei Betrachtung dieses Films (und unmittelbar danach) aufgesetzt hatten, hätten eigentlich für die Allgemeinheit erhalten werden müssen. Von „ungläubiges Staunen“ über „debiles Grinsen“, „verständnisloses Kopfschütteln“ bis zu „hysterischem Gegacker“ haben wir wohl die komplette Bandbreite bescheuerter Gesichtsausdrücke durchgearbeitet. Der Film ist, äh, schräg. Bizarr. Vollkommen durchgeknallt. Aber  […] hochgradig unterhaltsam.“ (ausführliches Review zum Film // badmovies.de)

Natürlich sollte man unbedingt ausreichend alkoholische Getränke einplanen. Steht glaub ich auch nochmal als Warn Hinweis auf der DVD Verpackung bzw. als FBI Warnung im Vorspann -also sich ausreichend volllaufen zu lassen. Einen Dauem-hoch gibt es von mit, für diesen Meilenstein taiwanesischer Filmkunst.

PS: Das ganze Teil gibts für Hartgesottene auch nochmal als Ultimate Edition, mit 15 Minuten längerer Laufzeit und bestimmt ebenso vielen Kommentaren des Regisseurs, weshalb er dies und jenes nicht noch schlampiger hätte machen können …