Firefox OS – Man bekommt kein Smartphone sondern eine Mission


peak-ffosDas findet ihr ziemlich dick aufgetragen? Nun, der Löffel wird noch mal ganz tief ins Glas der pathetischen Ansprachen geschoben, um auch die Hintergründe von Firefox OS unterfüttern zu können. Wenn man sich dann nämlich für Mozillas Firefox OS entschieden hat, hilft man dabei, eine leuchtendere Zukunft für das Internet und die Anwender auf der ganzen Welt zu schaffen. Dabei musste ich unweigerlich an das „I have a dream“-Machwerk von Kim Dotcom denken. Sicherlich aber mit viel (viel, viel) weniger Größenwahn, aber immer noch einer Menge an: *Wir wollen das Internet mit euch verbessern*-Trara. So besagt etwa die Missionsbeschreibung folgendes:

Die meisten Smartphones werden von wenigen Menschen entwickelt, an einem Ort, weit weg von Ihnen. Handys mit Firefox OS sind anders. Sie werden von einer riesigen, weltweiten Gemeinschaft entwickelt und sind die einzigen Smartphones, die verstehen und Ihnen geben, was Sie möchten und brauchen.

Firefox möchte also ein neues (von Haus aus) offenes OS etablieren, das auf den einheitlichen Standard HTML 5 baut und dementsprechend (relativ einfach) durch die Community weiterentwickelt werden kann.

Eigene Geräte möchte Mozilla dabei jedoch nicht anbieten. Diese sollen etwa von ZTE stammen oder auch von Geekphones. Letztere haben so bereits zwei Smartphones auf den Markt geworfen, die auf die Namen Keon und Peak hören und sich bereits wie warme Semmeln verkauft haben. Wenig erstaunlich. Immerhin dürfte in Anbetracht der Spezifikationen etwa des Geekphones Peak (u.a. Snapdragon S4 Dual Core 1.2Ghz, 4.3″ qHD IPS Display) und eines Preises von knapp 150€ derzeit ein Preis/Leistungsverhältnis vorliegen, das manch anderes Smartphone in den Schatten stellen dürfte. Noch weniger erstaunlich dürfte sein das beide als Developer Preview bezeichneten Geräte derzeit ausverkauft sind.

Firefox OS wird noch diesen Juli über T-Mobile Stores in Polen, als auch über Movistar Läden in Spanien, Venezuela und Kolumbien verfügbar sein. Dies u.a. weil die Lokalisierung derzeit einfach nicht mehr her gibt. So sagt Mozilla das derzeit nur Englisch, Spanisch und eben polnisch als Systemsprachen unterstützt werden, was sich jedoch im Laufe der Zeit noch ändern soll. So ist etwa auch die Deutsche Telekom bereits als Distributor gelistet und eine deutsche Version vermutlich nur noch eine Frage der Zeit. App-technisch sind derzeit u.a. EA-Games, Accuweather, SoundCloud und MTV Brasil mit an Bord. Unspektakulär, aber immerhin ein paar größere Namen die eventuell einen gewissen Sog lostreten könnten um auch den FFOS Marktplatz beleben zu können.

Ob Mozilla mit Firefox OS tatsächlich das selbstgesteckte Ziel (leuchtendere Zukunft für Internet und Anwender) auch nur annäherungsweise wird erreichen können darf -ohne pessimistisch klingen zu wollen- zumindest angezweifelt werden. Klingt alles sehr hochtrabend und eine Spur kleiner hätte man die Sache schon angehen können. Festzuhalten gilt jedoch, das man zumindest aber eine neue Alternative zu WP, iOS und Android in die Hand gedrückt bekommt und die Hardwarepreise derzeit noch einen sehr vernünftigen Eindruck machen. Warten wir es also ab.